Anschrift: Hofstraße 3, 17209 Fincken
Bauherr: Ulrike Schmela, Fincken
Planer
Entwurfsverfasser: Nalbach + Nalbach Ges. von Architekten mbH, Berlin
Bauwerksdaten
Bruttogrundfläche 435 m²
Nettogrundfläche 359 m²
Umbauter Raum 1.562 m3
Planungszeit ab 11/2010
Bauausführung 05/2011–03/2012
Beurteilung des Preisgerichtes
Das Haus Schmela in Fincken (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) war ursprünglich als Gesindehaus Teil der historischen Schlossanlage.
Das städtebaulich markante Einzelgebäude befindet sich am Ortseingang von Fincken in unmittelbarer Nachbarschaft zur bekannten denkmalgeschützten Rundscheune. Es wurde in der Vergangenheit infolge unterschiedlicher Nutzungen mehrfach umgebaut und in seinem Äußeren Erscheinungsbild erheblich verändert. Im Rahmen einer behutsamen Instandsetzung wurde die vorhandene Kubatur des einem Gehöft ähnlichen Gebäudes vollständig beibehalten und auch die durch die Umbauten der Vergangenheit erfolgten Veränderungen ablesbar gelassen.
Auf eine naheliegende Wiederherstellung des Originalgebäudes mit Vervollständigung der ursprünglichen Kubatur wurde bewusst verzichtet, was erstaunt und zugleich begeistert. Im Inneren wurde für die neue Nutzung des Gebäudes als Ferienhaus mit zwei Wohneinheiten ein von Ost nach West durchgesteckter gebäudehoher Wohnraum neu geschaffen. Dadurch entstand eine modernen Wohnbedürfnissen entsprechende neue Hausmitte, die durch eine in einer Wandnische angeordnete Schiebetür geteilt werden kann, um eine getrennte oder eine gemeinsame Nutzung des Hauses zu ermöglichen. Durch die wandhohe Verglasung dieses Raumes werden der Ausblick in die Umgebung und die besonderen Lichtverhältnisse der mecklenburgischen Landschaft ganztägig erlebbar. Der allseits umschlossene Innenhof kann durch geschosshohe wie Scheunentore wirkende Schiebetore zur Umgebung geöffnet oder von dieser abgegrenzt werden.
Die behutsame Instandsetzung eines typischen „normalen“ Gesindehauses in Fincken ist ein besonderer Beitrag zum Erhalt der kulturgeschichtlich wertvollen Bausubstanz im ländlichen Raum Mecklenburgs und dient der nachhaltigen Sicherung unseres baukulturellen Erbes.