Mit der Anerkennung des Schweriner Residenzensembles als Welterbe wurde ein wichtiges Ziel erreicht. Ist die Arbeit des Fördervereins damit abgeschlossen, oder gibt es neue Aufgaben?
Joachim Brenncke: Die Arbeit ist keineswegs abgeschlossen. Wenn man etwas richtig und mit Herzblut durchführen möchte, brauchen wir als Verein ein konkretes Ziel. In einer unserer nächsten Vorstandssitzungen werden wir diskutieren, ob wir weiter machen möchten und wenn ja, mit welchen Themen, die auch Menschen erreichen. Ein erster Schritt wäre, sich in der Konstellation der Akteure auf eine klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten zu einigen. Denn die Antragstellerin ist die Landeshauptstadt Schwerin, es gibt die Welterbe-Managerin mit genauen Aufgabenbereichen, der Landtag ist verantwortlich für das „Kronjuwel“, dem Schweriner Schloss, sowie das Kultusministerium mit einem Standpunkt. Der Förderverein konnte sich erfolgreich mit dafür einsetzen, dass die Entscheidung für eine Kopplung des Stadtgeschichtlichen Museums konzeptionell mit dem Welterbe-Informationszentrum angenommen wird. Den Standort sowie der Prozess und die Diskussion zur Frage, wie ein modernes und zeit gemäßes Gebäude im Kerngebiet des Welterbes am Schlachtermarkt integriert werden kann, das mit dem Umgebungsbestand korrespondiert und inhaltlich die 1000-jährige Geschichte Mecklenburgs präsentiert, könnte der Förderverein ebenfalls begleiten. Mit diesem Anliegen auf Politik und Wirtschaft einzuwirken, kann eine neue Aufgabe des Fördervereins sein. Aber auch in der Kinder- und Jugendarbeit gibt es Bedarfe der jungen Generation, das Welterbe und die Geschichte dazu näherzubringen beispielsweise mittels digitaler Rundgänge. Bei der Entwicklung von digitalen Rundgängen durch Objekte, die so nicht öffentlich zugänglich sind, könnte der Förderverein finanziell behilflich sein.