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Johann-Heinrich-Voß-Haus/Welcome Center, Penzlin

Preisträger aus 2019
Kategorie: Belobigung Bausumme ab 1.000.000 €
© Horst Günter Jung
© Horst Günter Jung
© Horst Günter Jung
© Horst Günter Jung
© Horst Günter Jung
© Horst Günter Jung
© Horst Günter Jung
© Horst Günter Jung
© Christian Peters
© Christian Peters

Anschrift

Turmstraße 35 , 17217 Penzlin

Anschrift: Turmstraße 35, 17217 Penzlin
Bauherr: Stadt Penzlin
Planer
Entwurfsverfasser: Freie Architekten & Ingenieure, Neustrelitz, Architekt Dipl.-Ing. Christian Peters
Tragwerksplaner: 1. Abschnitt: Ingenieurbüro Prof. Dieter Hild (†), Neustrelitz
2. Abschnitt: Ingenieurbüro Otte & Schulz GmbH & Co. KG, Neustrelitz
Fachplaner: HLS: Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Holger Bussian, Neustrelitz
ELT: Ingenieurbüro Hakenbeck, Malchow
Bauleitung: Thomas Finke – Architekt, Blankenhof
Ausstellungsgestaltung: NORD DESIGN Waren GbR, Waren
Ausstellungskonzeption: Prof. Dr. Andrea Rudolph, Uniwersytet Opolski (PL)
Gestaltung Glasfassade: formbund® Design, Altlandsberg
Bauausführung: Bauunternehmer Reckert, Waren

Bauwerksdaten
Bruttogrundfläche  1.110 m²
Nettogrundfläche   830 m²
Freifläche:               290 m2
Umbauter Raum      3.140 m3
Planungszeit           06/2011–09/2017
Bauausführung       07/2016–01/2019

Beurteilung des Preisgerichtes
Das ehemalige Rektorenhaus – in dem der namengebende Johann Heinrich Voß die Schule besuchte – ist ein wichtiges Baudenkmal in unmittelbarer Nachbarschaft zur Marienkirche in der historischen Innenstadt von Penzlin.
Ausgehend von Überlegungen der Stadt Penzlin, ihrem Dichter eine Gedenkstätte zu widmen und zugleich das Zentrum zu stärken, indem eine möglichst breite Nutzungspalette – von Voßausstellung, Stadtbücherei über Touristeninformation mit Mehrzwecksaal bis hin zu einer öffentlichen Toilette – angeboten wird, ist ein Kleinod für Anwohner und Besucher entstanden.
Bei der Sanierung des denkmalgeschützten Fachwerkgebäudes wurde viel Wert auf die behutsame Wiederherstellung des ursprünglichen Charakters sowie detailgetreue handwerkliche Arbeit gelegt. Nach Maßgabe der Denkmalbehörden wurde eine einheitliche Farbigkeit von Gefachen und Fachwerk gewählt, um dem ursprünglichen Gestaltungswillen eines Massivbaus wieder Ausdruck zu verschaffen. Der moderne Anbau greift die Formsprache vorhandener Remisen neu interpretiert auf und fügt sich funktional und städtebaulich gut in den historischen Ortskern ein. Das Zusammenspiel von alter und neuer Architektur wird durch einen verglasten und mit dem Voß-Konterfei bedruckten Verbindungsbau ausbalanciert.
Veranstaltungsorte unter Berücksichtigung  vorhandener Strukturen für das kulturelle und soziale Leben in kleinstädtischer Gemeinschaft über die Grenze der Gemeinde hinaus zu entwickeln, ist beispielgebend für die bauliche Entwicklung im ländlichen Raum und gleichzeitig ein Beitrag zur Aufwertung des unmittelbaren Umfeldes.
Die Herleitung und Umsetzung des Konzeptes als maßgeschneiderte Lösung für diesen Ort überzeugten das Preisgericht. Bauherr und Planer haben es verstanden, ein städtebaulich bedeutendes Areal sinnstiftend zu entwickeln und durch anspruchsvolle sachliche Ergänzungsbauten einer neuen öffentlichen Nutzung zuzuführen. Sie haben damit einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung der Baukultur im ländlichen Raum geleistet.